Laufen für Bildung

Spendenmarathon
am Gymnasium Essen-Überruhr

Impressionen _ www.gymnasium-essen-ueberruhr.de
Pressebericht der WAZ Essen - 14.09.2016

„Gib Gas! – Du schaffst noch eine Runde!“, feuert Gesa (17), Schülerin des Gymnasiums Essen-Überruhr eine Fünftklässlerin an. Sie hält der Läuferin ein Gummiband entgegen, das sich diese über das Handgelenk streift. Zwölf Stück zieren es schon, für jede Runde um die Schule eins.
Judith joggt mit allen Fünftklässlern schon seit 25 Minuten. Insgesamt haben alle eine halbe Stunde Zeit, in der sie versuchen, so viele Runde wie möglich zu drehen. Und wofür? „Für jede Runde, die ich laufe, bekomme ich von Sponsoren Geld. Und das ist für den Bau einer Schule in Ghana und dafür, dass Osafo weiter zur Schule gehen kann“, erklärt die Elfjährige.

Entstanden ist die Idee durch einen Projektkurs der Jahrgangsstufe 11, der sich mit dem Ausdauerlaufen jedweder Art bis zum eigenen Marathonlauf auseinander gesetzt hat. Als am Ende des Schuljahres noch ein bisschen Zeit war, kam die Idee, einen Spendenmarathon zu organisieren. Alle Schüler der Klassen 5 bis 10 sollten mitmachen. Laufen für das Wohl anderer ist die Idee, die dahinter steht. „Wir sind eine UNESCO-Schule. Da ist es selbstverständlich, dass das erlaufene Geld in ein humanitäres Projekt gespendet wird“, äußert Jan Hemmer (17), Mitorganisator des Laufs.

Dorothee Vierth Heitkämper ist für die Umsetzung des UNESCO-Gedankens an der Schule zuständig.  Sie freute sich als ihre Kollegin Katja Grote, die auch Mitglied des Vereins ist,  ihr vorschlug, eine Schulpartnerschaft mit dem Verein einzugehen.  „Wenn Kinder sehen, dass sie mit ihrem Engagement  etwas bewirken können, dann ist ihr Einsatz viel höher. Ganz großartig wäre es, wenn wir irgendwann in direkten Kontakt mit den Menschen in Ghana treten könnten.“

Am 5. Juli ist es dann soweit. Zeitlich gestaffelt setzen sich 800 Schüler in Bewegung. Die Euphorie bei den Unterstufenschülern ist am größten. Doch auch die Älteren lassen sich durch die Moderation des Projektkurslehrers sowie die anfeuernden Rufe der Zuschauer aus der Reserve locken. Und am Ende rennen alle – vor allem wenn die Kamera zu sehen ist - noch ein bisschen schneller.

„Es ist schon komisch, dass es Kinder gibt, die zur Schule gehen wollen – und es nicht können, weil ihre Eltern das Geld für die Schulkleidung oder das Schulessen nicht aufbringen können. Eigentlich ist das voll ungerecht!“, empört sich Florian, Klasse 6. „Klar freue ich mich, dass die Sommerferien beginnen. Aber gar nicht mehr zur Schule zu gehen? Das wär auch blöd. Deswegen finde ich es gut, dass wir dabei helfen, dass Kinder eine Schulausbildung finanziert bekommen. Dann haben sie später eine Chance zu entscheiden, was sie mit ihrem Leben machen wollen.“

Den Schülern des Gymnasium Essen-Überruhr ist bewusst, dass Bildung die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben ist. In Ghana wünschen sich die Menschen in Ghana dasselbe: Bildung für die Kinder.
Und so passen der Verein NYAANYO Ghana e.V. und die Schule gut zusammen: Schüler engagieren sich für Schüler.

„15 Gummibänder hast du? Das ist großartig!“ Carolin trägt die Anzahl der gelaufenen Runden auf einem Formular ein, das den Spendern bestätigt, dass Jule tatsächlich gelaufen ist und gibt ihn der Schülerin zurück. „Ich bin wirklich gespannt, wie viel Geld insgesamt zusammengekommen ist! Aber es sieht gut aus. Alle haben sich echt angstrengt“

„11.000 Euro!“ verkündet Jan Hemmer stolz. Damit ist die Schulausbildung des 15jährigen Osafos gesichert und der Verein kann an die Realisierung eines ersten funktionstüchtigen Klassenzimmers gehen.
Der Verein bedankt sich ganz herzlich beim Projektkurs Marathon für die Organisation des Spendenlaufs und bei allen Schülern, die den Verein durch ihren Lauf unterstützt haben!


Danke, danke, danke!



Spendenkonto

NYAANYO Ghana e.v.
DE31 4401 0046 0289 6594 62



Aktuelle Projekte


Zur Zeit fördert der Verein den 14jährigen Osafo. Osafo besucht wieder regelmäßig die Schule, seit der Verein die Gebühren für die Prüfungen, die Schulgebühr inklusive Mahlzeiten und die Finanzierung der Arbeitsmaterialien übernimmt. Außerdem erhält Osafo Schulkleidung und feste Schuhe.


"He, who does not know, can know from learning"

Die 21-jährige Portia musste die Schule aus Geldmangel abbrechen. Durch die Finanzierung seitens des Vereins geht sie nun wieder regelmäßig zur Schule und strebt einen Abschluss an. Ihr Ziel: Beginn einer Berufsausbildung bei der Polizei.